Mit Hut

Kategorien Mit, veröffentlicht am Sonntag, 20. Mai 2018, letzte Änderung: Samstag, 14. Juli 2018

Ein kleiner Reim zum letzten Ohne-Eintrag, wobei ich genauso gut hätte mit Mütze verwenden können. Es geht jedenfalls um meine Kopfbedeckung, die schon typisch für mich geworden ist und die ich fast immer trage. Es ist eine Gewohnheit geworden und mir fehlt etwas, wenn ich meinen Deckel nicht aufhabe.

Bereits in meiner Kindheit und auch lange in der Jugend bin ich oft mit einer Cap herumgelaufen, wobei ich immer von Cappy gesprochen habe, Baseballkappe zu deutsch. Ich hatte verschiedene Ausführung. Besonders am und auf dem Kopf war ich schon immer sonnenempfindlich und das war auch mein Hauptgrund sie zu tragen, auch als Erwachsener.

Alter Hut 2013
Mein erster Sonnenhut. Ein Foto von 2013.
Irgendwann hatte ich mir mal in einem Online-Shop für ökologische und faire Kleidung aus Naturfasern unter anderem auch einen Sonnenhut bestellt, weil ich ihn dort zufällig im Angebot entdeckte. Also ein Stoffhut mit Krempe ringsherum. Ich finde nicht heraus, wie dieser Typ, dieses Modell heißt. Er ist auch mit mir ausgewandert und war lange Zeit meine einzige Kopfbedeckung. Dachte ich. Beim Versuch ein aussagekräftiges Foto zu finden, entdeckte ich auch einige mit weißer Cappy.

Leider habe ich diesen Sonnenhut beim Trampen verloren. Ich weiß noch, dass es auf dem großen Rastplatz passiert sein muss, von dem aus ich nach der Abreise aus Flores de Vida 2013 Richtung Süden gezogen bin. Nachdem ich den LKW bestiegen hatte, der mich mitnahm, fiel mir das Fehlen auf. Es war der erste Gegenstand überhaupt, den ich verloren habe und bis jetzt auch der einzige. Um genau zu sein gab es einen weiteren Verlust, aber der hielt nicht lange an. Ha, ein Cliffhanger.

Das Mützenabo

Beim ersten Fruchtfestival erhielt jeder Teilnehmer zusammen mit dem Festivalbeutel inklusive Tablett, Besteck und Trinkflasche auch einen Sonnenhut in gleicher Form wie der, den ich verloren hatte. Allerdings nicht in selber Qualität, aus deutlich dünnerem Stoff und mit Werbeaufdruck. Aber er passte mir auf Anhieb, kam wie gelegen und als Werbeträger hatte ich in diesem Fall auch kein Problem. Mal davon abgesehen, dass dieser unscheinbar ist und schnell verblasst.

Dass dieser Hut keine so feste Struktur hat, hat den Vorteil, dass er sich leicht in die Hosentasche stecken lässt und auf dem Kopf ebenfalls leicht ist. Er ist einfach nass zu machen und kann somit für Kühlung sorgen, ist problemlos zu waschen und ich habe ihn auch schon als eine Art Waschlappen benutzt, wenn ich denn nur damit bekleidet im Wasser war.

Bedingt brauchbar

Kaputter Hut
Das passiert beim Haareraufen ohne den Hut vorher abzunehmen.
Zwei Nachteile haben sich über die Jahre seitdem gezeigt. Zum einen hält das Material der dauerhaften Nutzung nicht stand, selbst wenn ich ihn nur täglich auf dem Kopf trage. Irgendwann reißt der Stoff oben auf. Ich setze ihn vielleicht zu feste auf. Das ist allerdings unkritisch, da diese Hüte beim Festival nicht mehr ausgeteilt werden – ansonsten hatte keiner Interesse daran – und ich mich deshalb jedes Jahr aufs neue am übriggebliebenen Lagerbestand bedienen kann. Ich verlasse das Festival mit 2 bis 3 Hüten. Einen trage ich als Arbeitskleidung, einen versuche ich sauber zu behalten und einen dritten als Ersatz.

Der zweite Nachteil ist allerdings die zu kurze Krempe. Der Hut vermeidet nicht, dass ich mir beim langen Aufenthalt in der Sonne Nasenrücken und Unterlippe verbrenne ohne es rechtzeitig zu merken. Besonders eine verbrannte Lippe ist über Tage hinweg sehr unangenehm, da sie immer wieder blutig aufreißt. Kurzzeitig verwendete ich mal einen gefundenen Strohhut, was mir grundsätzlich als Kopfbedeckung gefällt, aber sperrig und windanfällig ist. Außerdem nicht so geeignet um Schweiß aufzufangen oder sich diesen damit wegzuwischen.

Stimmen am Kopf

Haltender Hut
Mir flüstern ständig Stimmen ins Ohr.
Weiterer Vorteil der Festivalhüte ist, dass sie meist so gut passen, dass ich mein Handy, ein altes, kleines Nokia-Gerät, das selber noch in einer passenden Stoffhülle steckt, angenehm zwischen Kopf und Hut hinter eines meiner Ohren klemmen kann. So kann ich mir auch ohne Kopfhörer Podcasts, Hörbücher oder Musik anhören. Gleichzeitig ist es so nah am Ohr, dass ich es auf der leisesten Stufe laufen habe und somit mein Umfeld damit kaum störe. Ich habe es eh nur laufen, wenn ich allein bin. Die Leute in meinem Umfeld kennen mich eher mit einem schnellen Griff ans Ohr, wenn ich merke, dass sich mir jemand nähert. Ich will bereit sein, falls ich angesprochen werde. Kopfhörer finde ich unbequem und unpraktisch. Zum einen brauche ich immer eine Hosentasche fürs Handy selber, zum anderen hätte ich das hinderliche Kabel.

Atmender Kopf

Witzigerweise gibt es aber auch Momente, da ist der Platz zwischen Hut und Kopf zu groß, so dass das Handy einfach nicht hält. Ich habe es noch nicht abschließend herausgefunden, woran das liegt. Ein nasser Hut ist immer enger, aber ich stelle es fest, wenn er trocken ist, sich also nicht verändert. Es gibt also Gründe, die dafür sorgen, dass mein Kopf mal dicker, mal dünner ist. Bzw. dass er manchmal dünner ist, denn in der Regel passt das Handy und zu eng ist es nie.

Schlafmütze

Schlafmütze
Nachts bewahre ich lieber keinen kühlen Kopf.
Ich habe meinen Hut auch schon nachts getragen. Über den Kopf verliert der Körper eine Menge Wärme und das lässt sich dadurch reduzieren. Irgendwann habe ich irgendwo eine Wintermütze gefunden – an die Umstände erinnere ich mich nicht mehr. Da sie in gutem Zustand war, habe ich sie behalten und nutze sie vor allem auf der Finca Tierra, wo ich sie auch mit der Annahme zurück gelassen habe, dass ich sonst in ausreichend warmen Gefilden bin. Für die erste Zeit in Flores de Vida dieses Jahr traf das zwar nicht zu, aber ich schlafe drinnen und habe den Sonnenhut als Alternative.

Investition?

Nun stoße ich seit Nutzung der Sonnenhüte erstmals vorzeitig an deren Lebensende. Keine Ahnung, ob ihnen auch die Lagerung zusetzt oder ich dieses Mal grober in der Nutzung war. Jedenfalls lösen sich die beide, die ich aktuell nutze, momentan auf. Der eine ist sogar schon genäht und geflickt, aber einmal begonnen, breitet sich der Lochfraß aus. Zudem habe ich sie wohl ausgerechnet zu dem Zeitpunkt miteinander verwechselt, als ich in Maler-/Anstreicharbeiten verwickelt und gleichzeitig unachtsam war. Somit sind nun beide mit Farbklecksen versehen.

Da ich immer mal wieder Ausschau nach guten Alternativen halte und bislang nicht fündig geworden bin, ziehe ich eine gezielte Neubeschaffung in Betracht, was zu einem Verweis auf meine Bedarfsliste führt. Ob es dann erst einmal nur einer sein wird oder doch direkt zwei sein sollen, weiß ich noch nicht. Der aktuelle Zustand führt jedenfalls dazu, dass ich auch wieder vermehrt ohne Hut herumlaufe, wenn es das Wetter zulässt. Es ist definitiv ein anderes Gefühl und sorgt auch bei Wärme für ein kühleres Empfinden.

Meine Hüte und Handytaschen
Meine Hüte und Handytaschen.

Nachtrag:

Mein neuer Hut
Unter meinen neuen Hut passt auch das Handy.
Wenige Tage nach der Session entdeckte ich in der Crudine zufällig einen Sonnenhut auf einem Schrank, der offensichtlich zurückgelassen wurde. Er entsprach allen meine Anforderungen und passte, so dass ich ihn direkt in Verwendung nahm. Die breitere Krempe lässt sich an den Seiten hochklappen und befestigen und er hat einen Gummizug. Erst jetzt beim Schreiben kommt mir der Spruch außen an der Crudine in den Sinn und bringt mich zum Schmunzeln. Ich entschied mich diesen Hut bei meiner Abreise aufzusetzen und somit mitzunehmen.
Der Universum-Spruch
Nein, nein, das hat nichts damit zu tun!
Schlagworte: Schlagwörter , , ,

Schreibe einen Kommentar