(Deutsch) Backe, backe, Kuchen

Catégories Bricolage moi-même, publié le jeudi, 26. avril 2018, modifié: jeudi, 26. avril 2018
Bananenkuchen auf Präsentierteller

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Es gehört nicht zu meinen Spezialitäten Speisen zuzubereiten, schon gar nicht, wenn dazu im übertragenen Sinne Feuer und das bestimmte Kombinieren diverser Zutaten gehört. Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich diese Kategorie für Rezepte nutzen würde, aber es lassen sich nebenbei immer ein paar Geschichten erzählen und Gedanken verbreiten.

Der Anlass

Mir kam spontan die Idee zum Abschied irgendeine kleine Aufmerksamkeit an meinen Bananenhändler Pedro zu überreichen. Wöchentlich kaufe ich auf dem Markt eine große Menge Bananen und bin damit zu seinem besten Kunden geworden. Oft packt er mir noch bis zu doppelt so viele als Geschenk oben drauf, wenn er viele reife hat.

Als erstes kam mir in den Sinn etwas mit dem Bezug zur Bananen zu machen und da ich Pedro während meines Einkaufs irgendwelches Gebäck essen sehe, lag ein Bananenkuchen nah. Es schien mir auch vergleichsweise einfach und erweiterte mein Vorhaben dahin, dann direkt ein Stück davon an jeden Händler zu überreichen, mit dem ich regelmäßig interagiere.

Der Kompromiss

Ich recherchierte also im Internet nach Rezepten. Moralischer Einschub: Und ich benutze hier, wie im täglichen Sprachgebrauch, bewusst noch Wörter wie dieses oder suchen, um den Vorgang zu beschreiben. Ich verweigere mich Werbung in meine Sprache einzubauen und nutze außerdem lieber Dienste wie DuckDuckGo oder zumindest startpage, wenn ich online suche.

Ich gab jedenfalls nur bananenkuchen vegan ein und öffnete ein paar Treffer, die ich dann auf Zutaten und Aufwand prüfte. Der ganze Vorgang dieser Erstellung eines Abschiedsgeschenkes ist ein Beispiel für die alltägliche Kompromissfindung. Ausschlaggebend war meinerseits jemandem eine Freude mit etwas zu bereiten, das ihm gefällt und nicht einen Vortrag in Weltverbesserung oder Ernährung zu halten. Dennoch war es mir wichtig, dass der Hauptbestand immerhin regional war und ich keine tierischen Produkte verwenden wollte.

Ich hatte auch nicht vor bei der Übergabe mehr zu sagen als dass es ein Abschiedsgeschenk sein soll, dass ich selber mit Bananen gebacken habe.

Das Rezept

Ich sortiere außerdem alle Rezepte aus, die Zutaten enthielten, die wir nicht vorrätig hatten und blieb dann bei diesem hängen. Keinen Zucker zu verwenden, erschien mir ein Pluspunkt und beim erwähnten Apfelmus fielen mir sofort die Nísperos ein, eine Mispelart, die es derzeit auf der Finca zahlreich gibt und die sich gleichermaßen verwenden lassen würden. Kokosöl und Dinkelmehl befinden sich im Vorrat der Finca und ebenso die anderen Zutaten, sowie Reismilch, die ich als Flüssigkeit nehmen würde.

Die runde Form gefiel mir auch, da ich beim gedanklichen Durchzählen der potentiellen Empfänger auf elf Personen kam und sich zwölf Stücke leicht unterteilen lassen. Wer auch immer dann das zwölfte Stück bekommen würde. Da die vorhandene Springform 30 Zentimeter Durchmesser hat, habe ich mich nicht der Mathematik bedient, sondern die vorgegebenen Mengen einfach verdoppelt:

Die Zutaten
Alle Zutaten bis auf die Früchte

  • 800 g reife Bananen
  • 300 g reife Nísperos
  • 200 ml Reismilch
  • 2 Esslöffel Kokosöl
  • 2 Prisen gemahlene Vanilleschoten
  • 400 g gesiebtes Dinkelmehl
  • 4 Teelöffel Backpulver
  • 2 Teelöffel Zimt
  • 2 Prisen Salz

Die Zubereitung

Samstag Nachmittag machte ich mich als ans Werk und pflückte erst einmal ein paar Nísperos, die ich dann entkernte und mit einem Küchenstab zerkleinerte und pürierte.

Entsprechendes tat ich gesondert mit den Bananen. Also schälen statt entkernen und dann zerkleinern und pürieren.

Anschließend habe ich die Fruchtmuse zusammen gekippt und mit der Reismilch, der Vanille und dem Kokosöl verrührt.

Mangels Erfahrung halte ich mich bei solchen Dingen immer so genau wie möglich an die Angaben und Anleitungen. Den Gasherd habe ich allerdings zwei oder drei Mal ein- und kurz darauf wieder ausgeschaltet, da er schneller vorheizte als ich voran kam.

Stillstand durch Technik

Eine Ursache war: Während ich das Mehl abwog und siebte – alter Hausfrauentipp, keine Ahnung, was der Effekt ist – fiel die Waage aus. Das Display meldete Low, was sich vermutlich auf die Batterien bezog. Dass heute auch alles elektrisch sein muss. Mir fehlte nicht mehr fiel, aber mir fehlte eben auch das Gefühl selber die Menge abschätzen zu können. Das Gerät wir mit zwei Knopfzellen betrieben, also war mein erster Versuch diese einfach miteinander zu vertauschen; manchmal hat das einen positiven Effekt. Keine Ahnung, ob das Aberglaube wie mit der geriebenen Münze am Fahrscheinautomaten ist. Die Batterien werden mit Sicherheit nicht denken “Oh, ich bin gerade in ein Gerät eingesetzt worden, also gebe ich mal Saft ab” um dann kurz darauf zum merken “Ach, ich habe ja gar keinen mehr…”.

Jedenfalls funktionierte das nur bedingt. Mir gelang es nicht Tara einzustellen und ich bemerkte, dass die Waage nun einen Countdown-Modus hatte. Sie zählte kontinuierlich ein Gramm hinunter. Wir hatten keine Ersatzbatterien und den Einfall, zumindest die eine aus einer Kurbeltaschenlampe zu entnehmen, verwarf ich, da ich sie dazu hätte von vier Schrauben befreien müssen.

Ich behalf mir, indem ich im Wechsel eine von zwei Schüsseln auf die Waage stellte, schnell den Wert ablaß, das Mehl hinein kippte, rechnete, weiter siebte, die leere Schüssel wog, das Mehl umschüttete, rechnete usw. bis ich die 400 Gramm zusammen hatte.

Der Rest verlief dann problemlos. Die trockenen Zutaten miteinander vermengt und mit dem Handrührgerät unter die flüssige Teigmasse gehoben. Das ist Rezeptsprech, das lässt sich gar nicht anders formulieren!

Als ich den fertigen Teig dann halbiert hatte und überlegte in welche Schüssel ich nun den Kakao kippe, habe ich die falschen Fifty gewählt. Erst nach dem Hineinstreuen fiel mir auf, dass genau diese Schüssel sich schlecht zum Rühren eignet. Also Teig aus der Rührschüssel in eine dritte und Kakaoteig in die Rührschüssel.

Dann habe ich die Springform mit Kokosöl bestrichen und mit Mehl bestäubt. Mit einer Suppenkelle habe ich dann im Wechsel eine Kelle hellen Teig, eine Kelle dunklen Teig in die Mitte der Form laufen lassen. Zu meiner Überraschung verschwand die gesamte Masse, die die Schüssel gut gefüllt hatte, in der Form. Also sie hätte noch deutlich mehr gefasst. Aber so würde es eben ein flacher Kuchen. Außerdem hatte ich mit der Annahme, dass die doppelte Menge womöglich zu viel sei, den Entschluss gefasst die kleine, vorhandene Herzbackform ebenfalls zu füllen, um auch eine Leckerei für die Finca zu haben. Dabei blieb ich dann auch.

Während des Backvorgangs bei 180° C begab ich mich ans Aufräumen und Säubern und fand mich wieder einmal bestätigt in meinem Verhalten das Kochen und Backen zu meiden. Welcher Aufwand für ein kurzes Vergnügen.

Das flache Herz war nach den angegebenen 35 Minuten fertig und leicht angebacken. Den großen Kuchen habe ich glaube fast 50 Minuten gebacken, bevor ich den Herd ausgestellt und ihn noch drinnen gelassen habe. Es fiel mir schwer abzuschätzen und zu prüfen, ob er fertig ist.

In der Form habe ich den Kuchen über Nacht abkühlen lassen und erst am nächsten Morgen befreit und geprüft. Zeit und Zutaten für einen zweiten oder anderen Versuch gab es nicht.

Ich zerschnitt und löste den Kuchen und war zufrieden über die Konsistenz und dass der Boden nur an wenigen, kleinen Stellen angebacken war.

Um ein bisschen öko anscheinen zu lassen und Bezug zum Inhalt zu haben, habe ich ein Bananenblatt zerlegt und diese Stücke als Serviette unter die Kuchenstücke auf ein Tablett gelegt.

Der frisch gebackene Kuchen
Der frisch gebackene Kuchen.
Der angeschnittene Kuchen
Der angeschnittene Kuchen. Flach, aber saftig.
Der angerichtete Kuchen
Der angerichtete Kuchen, jedes Stück auf einem Stück Bananenblatt.

Die Übergabe

Damit sind wir dann zum Markt gefahren und haben erst wie gewohnt die Einkäufe erledigt. Anschließend habe ich diese verräumt und bin dann mit dem Tablett wieder in die Markthalle spaziert. Zuerst zu Pedro und dann nach und nach zu den anderen, wie es gerade passte. Überall sorgte mein Auftreten für Überraschung und Freude und somit war mein Vorhaben gelungen. Ich präsentierte den Kuchen als Abschiedsgeschenk und sagte, dass ich ihn selber aus Bananen und Nísperos gemacht hätte, ich erwähnte weder, dass er vegan, noch ohne Zucker und nur aus Biozutaten gebacken sei. Ich verabschiedete mich und kündigte meine Rückkehr für Dezember an.

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